Ahimsa: Indisches Glaubensgebot und Fleischverbot

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Gewaltlosigkeit gegenüber allen beseelten Lebewesen, das schreibt die Lehre des Jainismus vor. Nach diesem Gebot, der „Ahimsa“, leben über vier Millionen Gläubige. Sie versprechen sich vom Leben als Vegetarier oder Veganer ein gutes Karma. Der nötige Pepp fehlt ihnen in der fleischlosen Küche dennoch nicht.


Lange Zeit soll der Begründer des Jainismus nackt und allein im Wald gelebt haben, bevor er, wie Buddha, die Allwissenheit erreichte. Er entsagte seinem früheren Leben als indischer Prinz und lebte fortan enthaltsam und in Frieden mit Mensch und Tier.

Ahimsa: Eines der fünf Gelübde

Jainisten ernähren sich nicht nur fleischlos, um ein reines Gewissen zu haben. Sie glauben fest daran, dass jeder Verstoß gegen die „Ahimsa“ für ein schlechtes Karma sorgt, also eine negative Folge für ihr weiteres Leben hat. Töten sie also ein Schwein oder fügen ihm Leid zu, so bleiben sie im „Kreis der Wiedergeburten“ und können nicht in den „höchsten Himmel“ aufsteigen.

Der „kleine Bruder“ Jainismus

Die Glaubensrichtung ist eng mit der Weltreligion Buddhismus verwandt und existiert seit etwa 600 v.Chr. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder kennt allerdings kaum ein Europäer die Ethik des Jainismus, der laut dem Deutschen Vegetarierbund (VEBU) den Verzicht auf Fleisch in „kaum zu überbietender Konsequenz im täglichen Leben vertritt“. Ein promintenes Beispiel gibt es allerdings: Mit dem indischen Bankmanager Anshu Jain steht ein Jainist seit diesem Jahr an der Spitze der Organisation der Deutschen Bank.

Asant statt Knoblauch und Zwiebeln

Im Einklang mit der „Ahimsa“ verzichten die Anhänger des Jainismus nicht nur völlig auf Fleisch. Auch im Reich der Gewürze sind ihnen Grenzen gesetzt, so dürfen weder Knoblauch noch Zwiebeln in der Küche verwendet werden. Der Pepp bleibt in den Gerichten trotzdem nicht aus, denn Asant ist ähnlich im Geschmack. Neben der nötigen Schärfe sorgt dieses Gewürz in diversen Rezepten nebenbei für eine gute Verdauung. In Deutschland kommt Asant selten zum Einsatz, denn in größeren Mengen schmeckt es faulig. Darum sollte man es in Maßen verwenden.

Bildquelle: Pixabay, TravelAdvisor, 2731812

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