Fleischersatz: Was ist das und wofür brauchen wir es?

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Auf vielen Vegetarier-Seiten im Internet, so auch auf dieser hier, werden immer wieder verschiedene Fleischersatzprodukte vorgestellt. Es ist bei so vielen einzelnen Artikeln zum Thema schwer, den Überblick zu behalten. Der folgende Beitrag soll dabei ein wenig helfen.

Die Welt der Fleischersatz-Produkte ist groß. Manche werden extra zu diesem Zweck hergestellt und andere eignen sich einfach aufgrund ihrer natürlichen Beschaffenheit dazu. Sie helfen in jedem Fall dabei, immer wieder Abwechslung auf den Teller zu bringen.

Was ist Fleischersatz?

Nach der gängigen Definition handelt es sich bei Fleischersatz um Produkte, die geschmacklich, fühlbar und vom Eiweißgehalt her dem Fleisch ähnlich sind. Dazu kann man so einges zählen, von dem man das eigentlich nicht erwarten würde.

Vom Fleischersatz sollten auf jeden Fall Fleischimitate unterschieden werden. Diese sind industriell gefertigt. Hierzu gehören Quorn, Sojafleisch und Milchschnitzel. Über Sinn und Zweck dieser Imitationen wird unter Vegetariern viel gestritten. Das soll aber hier erst einmal nicht interessieren.

Als Fleischersatz können viele Lebensmittel dienen. Etliche Gemüse– und Pilzsorten lassen sich beispielsweise wie Fleisch weiterverarbeiten. Dabei behalten sie ihre bissfeste Konsistenz. Manche Pilze haben sogar einen fleischähnlichen Geschmack.

Pilze und Gemüse sind ein toller Fleischersatz

Fangen wir mit einer kleinen Auswahl von Pilzen an. Zunächst ist da der Austernseitling zu nennen. Er ist in jedem Supermarkt erhältlich und wird mittlerweile landwirtschaftlich kultiviert. Er ist auch als Kalbfleischpilz bekannt und hat einen mild- würzigen Geschmack.

Ein wirklich leckerer Speisepilz ist die Krause Glucke. Dieser Pilz sieht aus wie ein Naturschwamm und wächst an morschen Hölzern im Wald. Leidenschaftliche Pilzsammler freuen sich immer über so einen Fund! Die Krause Glucke befreit man zum Zwecke der Zubereitung von grobem Schmutz und legt sie für eine Weile in Wasser ein. Danach schneidet man sie in Scheiben. Dann wird sie paniert und gebraten. Sie hat einen wirklich sehr zarten Geschmack, der sich kaum beschreiben lässt.

Wer gerne ein Schnitzel essen möchte, der sollte sich an den Parasolpilz halten. Paniert und gebraten erinnert er tatsächlich daran.

Dann gibt es noch die Maronen und Steinpilze. Getrocknet halten sie sich in einem Glas sehr lange. Wer später eine kräftige Soße oder Suppe kochen möchte, der fügt einfach eine Handvoll dieser Pilze hinzu. Sie sind eine echte Bereicherung für die Küche.

Unter den Gemüsevertretern war der Knollensellerie früher als arme Leute- Essen bekannt. Zum hieraus hergestellten Sellerieschnitzel gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen, da dieses schon sehr oft thematisiert wurde. Allergiker sollten bei diesem Produkt allerdings vorsichtig sein.

Fleischersatz aus der asiatischen Küche

Aus der asiatischen Küche stammen mitunter die meisten und auch die bekanntesten Fleischersatz-Produkte. Das hängt viel mit im asiatischen Raum bestehenden Traditionen zusammen. In Japan zum Beispiel war es aufgrund des geringen Platzangebotes gar nicht möglich, eine Viehwirtschaft aufzubauen.

In anderen Ländern sind die Menschen überwiegend Buddhisten und ernähren sich vegetarisch. Schon vor über eintausend Jahren also haben sie Methoden entwickelt, ihren Eiweiß- und Vitaminbedarf aus anderen, nicht tierischen Produkten zu decken.

Hierzu gehört zum Beispiel der Seitan, auch Weizenfleisch genannt. Das Soja-Granulat entstammt ebenfalls der asiatischen Küche. Hierzulande kann es prima zur Herstellung einer leckeren Sojabolognese verwendet werden. Der Tofu, ein Sojaquark ist auch eine asiatische Erfindung.

Dann gibt es, wie man es von der asiatischen Küche ohnehin schon kennt, noch zwei weitere, etwas gewöhnungsbedürftige Produkte. Zum einen ist das Tempeh. Hierbei handelt es sich um gekochte Sojabohnen, die mit einem Schimmelpilz versetzt und fermentiert werden. Tempeh wird gebraten oder frittiert und hat einen leicht nussigen Geschmack.

Dann gibt es da noch Yuba. Wer schon die Pelle auf heißer Milch nicht mag, der wird die nachfolgende Beschreibung etwas unappetitlich finden. Auch auf erhitzer Sojamilch bildet sich eine Haut. Diese wird abgenommen und getrocknet. Das ist Yuba. Es kann dann nach Belieben weiterverwendet werden und ist wahrscheinlich nicht jedermanns Sache.

Zudem kennt die asiatische Küche noch verschiedene Würzsoßen und Pasten, die vergetarischen Gerichten ein kräftigeres Aroma verleihen. Hierzu zählen Miso und Sojasoße, die beide aufgrund des Herstellungsprozesses sehr glutamatreich sind. Außerdem gibt es noch den Hefeextrakt.

Bildquelle: Pixabay, Devanath, 1478696

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