Genuss ohne Reue: Süßes naschen geht auch vegetarisch

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Vegetarier und Veganer hatten es bisher nicht leicht, für sich geeignete Süßigkeiten zu finden. Die Zutatenlisten sind lang, und leicht verbergen sich Bestandteile tierischer Herkunft hinter komplizierten Begriffen. Das hat sich mittlerweile deutlich geändert: Der Süßigkeiten-Markt stellt sich immer besser auf die fleischmeidende Zielgruppe ein und bietet ihr ein wachsendes Sortiment.

Flexitarier, Vegetarier, Veganer: Naschen erlaubt?

Namhafte Hersteller, große Supermärkte und bekannte Discounter haben den Trend der Zeit erkannt und bereichern ihr Süßwaren-Sortiment mit Produkten, die auch für Vegetarier und Veganer geeignet sind. Kein Wunder: Immer mehr Menschen verzichten bei der Nahrung auf tierische Produkte und achten konsequent darauf, welche Zutaten sich in den Lebensmitteln befinden. Während Flexitarier ihren Fleischkonsum zumindest drastisch einschränken, verzichten Vegetarier komplett auf Fleisch. Veganer meiden tierische Produkte vollständig – also auch Milch, Käse, Eier und Honig.

Der Druck auf die Hersteller von Süßigkeiten steigt, denn vegetarische und vegane Ernährung ist keine Modeerscheinung, sondern eine grundsätzliche Veränderung des Konsumverhaltens und daher unbedingt ernst zu nehmen. Eine Studie des renommierten Herstellers Katjes in Zusammenarbeit mit dem Vegetarierbund Deutschland (Vebu) hat gezeigt, dass rund 75 Prozent der Deutschen gelatinefreie Produkte bevorzugen. Das bestätigt auch ein Katjes Produkttest. Die Umfrageergebnisse haben aber auch gezeigt, dass mehr als die Hälfte der Befragten es als problematisch empfindet, gelatinefreie Süßwaren im Supermarktregal zu finden.

Die vegetarische Produktpalette: Ganz im Sinne der Naschkatzen

Gelatine ist in vielen Süßwaren enthalten. Sie besteht in erster Linie aus tierischem Bindegewebe, auch unter der Bezeichnung Kollagen bekannt. Gelatine ist für die Konsistenz und den Schmelz der Süßigkeiten wichtig und lässt sich nur schwer durch Bestandteile nicht-tierischen Ursprungs ersetzen. Manche Hersteller verwenden Pektine, zum Beispiel aus Äpfeln. Die Gewinnung aus der Fruchtzellwand gestaltet sich jedoch recht schwierig. Außerdem werden die Pektine wiederum mit Bienenwachs überzogen. Daher sind die damit gefertigten Produkte für Veganer nicht geeignet und somit uninteressant. Verächter des Konsums tierischer Erzeugnisse können jedoch mit Produkten von Katjes vegan naschen.

Grundsätzlich sind sich Hersteller, Supermärkte und Discounter jedoch darin einig, dass sie die Wünsche ihrer Kunden berücksichtigen wollen und müssen. Vegetarische Süßigkeiten werden daher mit dem gelb-grünen V-Label deutlich gekennzeichnet. Vergeben wird dieses Label von der European Vegetarian Union (EVU) und hilft, vegetarische Produkte und Süßigkeiten im Supermarktregal erkennbar zu machen. Gelatinefreie Lakritze und Weingummis sind durchaus im Angebot, und zwar sowohl bei den Markenartikeln als auch bei No-Name-Produkten.

Ein Anfang ist gemacht – es darf weitergehen!

Süßwarenhersteller nehmen die Wünsche von vegetarischen und veganen Konsumenten also durchaus ernst und erhalten viel Lob sowohl vom Vegetarierbund als auch vom Tierschutzverband Peta. Die Nachfrage ist vorhanden und begründet die Ausweitung des Angebots an vegetarischen Süßigkeiten. Ob aus Herstellersicht die Tierliebe oder doch eher der Profit im Vordergrund steht, wird zumindest vom Tierschutz kritisch bewertet.

Foto: ThinkStock, iStock, alexsalcedo

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