Kunstpelz: Ein vertretbarer Modetrend

Ein Modetrend, der Tierliebhaber freuen dürfte: Kunstpelz ist zur Zeit so angesagt, wie nie zuvor und verdeutlicht einmal mehr, dass kein Tier für einen warmen Mantel sterben muss.


Kunstpelz setzt sich immer mehr als Modetrend und Alternative zum echten Tierfell durch. Spätestens seit Karl Lagerfeld im Frühjahr 2010 seine Winterkollektion für dieses Jahr vorstellte und dabei ausschließlich auf künstliche Webpelze zurückgriff, hat wohl auch die letzte Fashionista begriffen, dass echter Pelz nicht angesagt sondern absolut von gestern ist. Bei der Pelztierhaltung handelt es sich um eine Grausamkeit ohnegleichen und so ist es nur zu unterstützen, dass einflussreiche Modeschöpfer vermehrt einen neuen und tierfreundlichen Weg einschlagen.

Kunstpelz: Ein Modetrend der Tierleben rettet

Der Trend zum Webpelz ist auch der fortschrittlichen Textilforschung zu verdanken, die seit Jahren innovative Techniken und Materialien liefert, welche dem echten Tierfell und seinen einzigartigen Eigenschaften immer näher kommen. Lange Zeit wurde von Pelzliebhabern die mangelnde Qualität und billige Optik als Vorwand verwendet, um auf den echten Nerzmantel nicht zu verzichten. Doch inzwischen sind die Webpelze kaum noch von den Originalen zu unterscheiden und haben in der optischen und haptischen Qualität, sowie im Wärmeverhalten immens aufgeholt. Und die Tatsache, dass ein Kunstpelz in der Regel auch nur den Bruchteil eines Echtfells kostet, stellt einen weiteren nicht unerheblichen Vorteil der tierfreundlichen Variante dar.

Pelz: Prestige auf Kosten der Tiere

Dass der Siegeszug des Kunstfells vor einer kleinen, vermeintlich exklusiven Sparte halt macht, ist wohl auf seinen Prestigecharakter zurückzuführen. Wer sich in echtem Pelz kleidet, möchte zeigen, was er hat und sich mittels dieses Statussymbols behaupten. Diese Menschen verschließen die Augen vor den teilweise katastrophalen Bedingungen der Pelztierhaltung und der damit verbundenen Tierquälerei. Sie möchten auf den Luxus nicht verzichten, den ihnen angeblich nur ein echter Pelz bieten kann. Doch mit dem wachsenden Trend und der verbesserten Qualität der Webpelzverarbeitung, steigt auch die Anzahl der „Pelzträger“ und es fällt zunehmend schwer zwischen echt und fake zu unterscheiden, was auch den Prestigewert der Echttierfelle mindern dürfte. Hinzu kommt, dass in Zeiten der Wirtschafts- und Eurokrise Sparen angesagt ist und Protzen hingegen unangemessen erscheint.

Man sollte jedoch nicht vergessen, dass auch zur Herstellung von künstlichen Pelzmaterialien, die endlichen Ressourcen verbraucht werden und der Massenkonsum in der Modeindustrie noch weit davon entfernt ist, als umweltfreundlich gelten zu dürfen.

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Ein Kommentar

  1. Hartmut sagt:

    Lehrreicher Beitrag. Interessant, wenn man sowas auch mal aus einer anderen Perspektive beschrieben lesen kann.

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